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Irgendwo ist immer der Haken

Wenn es um die Frage geht, welche Geschwindigkeit ein seitlich getroffener Pkw inne hatte, der durch die Anhängekupplung eines rückwärtsfahrenden Pkw belastet wurde, kann in der Regel zumindest eine Eigengeschwindigkeit des seitlich getroffenen Fahrzeugs ermittelt werden. Zumindest dann, wenn sich an der Seite des Fahrzeugs lang gezogene Streifspuren finden lassen. Nur wenn der Kugelkopf sich stempelartig abgedrückt hat, ist Stillstand zum Anstoßzeitpunkt nachweisbar.

Dass die seitlichen Streifspuren aber auch einen sehr ungewöhnlichen Verlauf nehmen können, macht das Schadensbild eines Opel Corsa-e deutlich. Dieser wurde während der Fahrt in einer Wohnsiedlung durch die Anhängerkupplung eines rückwärtsfahrenden Audi Q3 beschädigt.

Am Heckstoßfänger des Audi Q3 waren nicht einmal Streifspuren ersichtlich, sodass von einem Winkel zwischen den Längsachsen bei nahe 90° auszugehen ist. Die zunächst belastete Beifahrertür wies die typische Spurencharakteristik auf und war erheblich deformiert. Auf den ersten Blick wäre der Eindruck zu gewinnen, dass der Kontakt an der Vorderkante der augenscheinlich weitgehend schadenfreien hinteren rechten Tür endete. Tatsächlich war es aber so, dass der Kugelkopf im Freiraum zwischen Türrahmen und Schweller sich weitgehend frei hindurch bewegen konnte und dann auf das Kniestück der hinteren Seitenwand aufprallte.

AUTOR: Dipl.-Ing. Burkhard Walter